Wir über uns

Am 12. Mai 1997 wurde der Naturpark gegründet. In den Jahren hat sich viel getan. 9 Eingangsbereiche, zahlreiche Informationstafeln, 5 Beobachtungstürme, eine in weiten Teilen flächendeckendes System von Wegweisern und ein Naturerlebnispfad am Kummerower See sind entstanden. Faltblätter zu unterschiedlichen Themen informieren über Natur und Landschaft, über Schlösser und Herrenhäuser, alte Bäume, sowie über Künstler im Naturpark. Mehrere detaillierte Rad- und Wanderkarten können in der Region käuflich erworben werden. Vier Ranger des Naturparks wachen nicht nur über Natur und Landschaft, sondern sind Ansprechpartner für Besucher und Bewohner, leiten öffentliche Führungen und naturbezogene Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche. Des Weiteren betätigen sie sich im praktischen Naturschutz. Zu den Erfolgen zählen Projekte des Naturschutzes: Die Struktur der Zuflüsse zum Malchiner See wurde nach ökologischen Gesichtspunkten verbessert. Trockenrasenflächen und Streuobstwiesen werden regelmäßig von der Naturwacht gepflegt. Monitoring-Programme zu ausgewählten Arten der FFH-Richtlinie zeigen, dass die Schutzmaßnahmen ihre Wirkung nicht verfehlen. Das Engagement der Region wurde bei der Qualitätsoffensive des Verbandes Deutscher Naturparke (VDN) im Jahre 2006 mit der Auszeichnung Qualitätsnaturpark belohnt.

Daten und Fakten

Bundesland
Gründungsjahr:
Größe in ha:
Geografische Lage:



Nutzung der Gesamtfläche:



Besonderheiten:



Informationen:
Anfahrt:
Mecklenburg-Vorpommern
1997 Festsetzung
61.600
im Zentrum von Mecklenburg-Vorpommern/
nördlicher Bereich der Mecklenburgischen
Seenplatte, zwischen den Städten Dargun,
Demmin, Teterow, Malchin und Waren
Wald: 20 %, Grünland: 25 %
Acker: 40 %, Binnenwasser: 9 %
Siedlung/Verkehr: 2 %, Moor/Heide: 2 %
Sonstiges: 2 %
jahrhundertealte Eichen, Schlösser,
Gutshäuser, ländliche Parkanlagen,
Schreiadler, Fischotter, Biber

siehe Kontakt
Mit der Bahn: bis Malchin oder Teterow
Mit dem Auto: A 19, B 104, B 108 oder
Landstraße „Deutsche Alleenstraße“ Malchin,
Demmin, Dargun, Teterow

Landschaft

Der Naturpark ist für die Vielfalt und Schönheit seiner Landschaften und seine reiche Naturausstattung bekannt. Im Norden umfasst er den Kummerower See und das Peenetal bis Demmin. Die eigentliche Mecklenburgische Schweiz liegt im Zentrum des Naturparks. Sie besteht aus Hügelketten mit mehr als 100 Metern Höhe – so genannten Stauchmoränen – und ebenfalls während der Eiszeiten geformten Niederungen. Hier liegen, nur knapp über dem Meeresspiegel, die drei großen Seen. Bedingt durch die Höhenunterschiede und die offene Landschaft sind sehr schöne Aussichten möglich. Die Mecklenburgische Schweiz gilt als typische Kulturlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Die landwirtschaftlichen Flächen sind durch Feldgehölze, Sölle, Hecken und Jahrhunderte alte Einzelbäume stark gegliedert. An Hanglagen treten Halbtrockenrasen auf. Die Peene und ihre Zuflüsse, Torfstiche, Talmoore, Bäche und Sölle bilden ein dichtes Netz von Feuchtgebieten. Im Süden reicht der Naturpark bis in die Hauptendmoräne – ein ebenfalls sehr abwechslungsreiches Gebiet mit Höhen bis zu 128 Metern.

Tier und Pflanzenwelt

Der Kummerower wie auch der Malchiner See und ihr Umland sind überregional bedeutende Rastgebiete nordischer Entenvögel. Jährlich rasten hier im Herbst und Frühjahr 20.000 bis 30.000 Bless- und Saatgänse, rund 1.000 Haubentaucher und 2.000 Pfeifenten sowie viele weitere Arten, so z.B. im Winter die auffälligen Zwergsäger. In den letzten Jahren konnten auch Gruppen des Silberreihers (5 bis 30 Exemplare) im Winterhalbjahr häufig beobachtet werden. Regelmäßig verweilen hier ebenfalls kleinere Trupps von Meeresgänsen, beispielsweise Weißwangengänse. Auf dem Malchiner See haben Kraniche einen Schlafplatz. Im Gebiet kommen alle drei heimischen Adlerarten vor: Schrei-, Fisch- und Seeadler. Der Schreiadler, wegen seiner östlichen Verbreitung auch Pommernadler genannt, brütet in ruhigen, ungestörten Wäldern, braucht aber zur Nahrungssuche Moore und Grünland. In Mooren und Bruchwäldern brüten Kraniche, im Naturpark ca. 100 Brutpaare. Der Weißstorch ist noch in ca. 35 Dörfern heimisch. An den Ufern der Seen und im Peenetal ist eine reiche Vogelwelt zu beobachten, beispielsweise Schilfrohrsänger, Rohrweihe, Bekassine sowie die osteuropäisch verbreiteten Blaukehlchen, Beutelmeisen und Karmingimpel. Wegen der reichen Vogelwelt sind große Teile des Naturparks auch Europäisches Vogelschutzgebiet. Felder und Grünland, die ausreichend Hecken und Feldgehölze enthalten, beherbergen weitere Vogelarten, darunter Sperbergrasmücke, Neuntöter und Grauammer, aber auch seltene Arten wie Raubwürger und Baumfalke. Aus Söllen und Mooren sind Ende März Moorfrösche und an warmen Maitagen zahlreiche Laubfrösche und Rotbauchunken zu hören.
In einigen Bächen treten Neunaugen auf – Tiere die in der Evolution noch vor den Fischen entstanden sind. Fischotter sind nicht selten, aber kaum zu beobachten. Biber haben sich an der Peene in den letzten Jahrzehnten ausgebreitet. Vom Boot aus kann man sie mit etwas Glück beobachten, vorausgesetzt, man ist nicht motorisiert. An den Ufern der Peene sind häufig von Bibern geschnittene Äste zu finden, seltener auch ganze Bäume. An klimatisch begünstigten Böschungen und Hügeln treten wärmeliebende und Trockenheit ertragende Pflanzen auf. So kommen zum Beispiel in den Magerrasen am Ostufer des Kummerower Sees Ähriger Ehrenpreis, Kartäuser-Nelke, Tauben-Skabiose, Berg-Haarstrang und viele weitere buntblühende Arten vor. Besonders im Frühjahr lohnt ein Besuch der Laubwälder. Teppiche des Busch-windröschens bedecken den Waldboden zusammen mit anderen Frühblühern. Der Hohle Lerchensporn erfüllt mit seinem Duft bewaldete Schluchten. Ein großer Bestand ist im April am Weg von Dahmen nach Klocksin zu bewundern. Das Peenetal ist von großer Bedeutung für die Pflanzen- und Tierwelt. In einigen Torfstichen gedeihen Seerosen. Auch die andernorts seltene Krebsschere ist hier häufig. Stellenweise sind noch Feuchtwiesen mit gefährdeten Pflanzenarten vorhanden, darunter Sumpf-Platterbse, Nordisches Labkraut, Gelbe Wiesenraute und Orchideenarten. Viele Parkanlagen bergen eine interessante Pflanzenwelt. Bei Burg Schlitz und im Park Blücherhof sind viele fremdländischen Gehölze zu sehen. Der Park Remplin ist im Frühjahr besonders reizvoll durch die Massenvorkommen von Nickendem Milchstern, Kriechender Gemswurz, Aronstab und Braunem Storchschnabel. Ursprünglich – vielleicht schon in der Barockzeit – wurden diese bei uns nicht heimischen Arten als Zierpflanzen eingebracht.

Naturschutz

Ein wesentliches Ziel des Naturparks ist die Erhaltung und Weiterentwicklung der vielfältigen Kulturlandschaft mit ihrer reichen Naturausstattung. Aus den starken Nutzungsansprüchen gerade im landwirtschaftlichen Bereich ergibt sich die Gefahr eines Zurückdrängens der die Landschaft gliedernden Flurelemente, der Übernutzung bestimmter Lebensräume aber auch der Nutzungsaufgabe auf weniger günstigen Standorten. Die Probleme der Grünlandnutzung auf entwässertem Niedermoor bestehen auch im Naturpark. Die Naturparkstation bereitet gegenwärtig Projekte zum Moorschutz, zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit von Fließgewässern und zum Erhalt der Biotop- und Artenvielfalt in der Kulturlandschaft vor. Der gesamte Naturpark, außer den Siedlungen, ist Landschaftsschutzgebiet. Die 10 Naturschutzgebiete mit einem Flächenanteil von insgesamt gegenwärtig zwei Prozent umfassen die wertvollsten Teile des Naturparks. Weite Teile des Naturparks sind deshalb Europäisches Vogelschutzgebiet.
Im Naturpark kommen eine Reihe von Lebensräumen vor, für die unser Land besondere Verantwortung trägt: Laubwälder der Jungmoränenlandschaft, darunter Buchenwälder, Hang- und Schluchtwälder, sowie Quellwälder, naturnahe Fließgewässer und kalkreiche Niedermoore, kleinflächig auch Halbtrockenrasen und kalkreiche Sandrasen. Die zehn Naturschutzgebiete enthalten hiervon nur Teilflächen. Deshalb wurden weitere Räume als FFH (Flora-Fauna-Habitat)-Gebiete vorgeschlagen, darunter das Peenetal vom Kummerower See flussabwärts, Waldgebiete mit Mooren, Kleingewässern und ihrer gewässerreichen Umgebung und die Quellgebiete bei Klocksin. Der Naturpark strebt an, das Schutzgebietsnetz weiter zu optimieren.

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